Wieder einer dieser Tage im Büro, zäh, langweilig und ermüdend. Nicht gerade das, was man sich wünscht, aber es gibt sie. Zusätzlich sind zahllose E-Mails abzuarbeiten, eine frustrierender als die andere, förmlich eine Qual. Doch da passiert es …BOOM …mit einem Schlag ist man aus dem Halbschlaf erwacht, die Neugier und das Interesse sind geweckt und das Leben kehrt in den fast leblosen Körper zurück!

Sie fragen sich jetzt …WIESO? Warum ist die Lebensenergie zurück und was genau hat die Situation so abrupt und unvermittelt verändert?

Die Antwort auf diese Frage ist so überraschend wie plausibel! …Visuals! Ein spektakulärer, farbenfroher Augenschmaus, ein “Eyecatcher”, welcher plötzlich die Aufmerksamkeit fesselt und eine Explosion der Gefühle verursacht. Eine kurze Reise in eine andere Welt und definitiv eine Unterbrechung der Monotonie aus grauem Alltag, fruchtlosen Aufgaben und ermüdenden Dokumenten. Dies mag als Übertreibung anmuten, doch sind Visuals ohne Weiteres dazu in der Lage den Gemütszustand enorm zu beeinflussen, egal ob in E-Mails, Social Media oder auch beim Instant Messaging.

Freude kann man teilen – und mitteilen. Betrachten wir also genauer, welche Rolle Visuals dabei spielen und wie man diese im E-Mail-Marketing optimal nutzen kann.

Visuals – Eine Definition

Bei aller Euphorie, betrachten wir zunächst ganz sachlich, um was es sich eigentlich handelt.

Definitionen sind beliebt und geben uns eine klare Orientierung und einen gemeinsamen Startpunkt. Was also sind diese “Visuals”!?

Es handelt sich um visuelle Elemente, also Elemente, welche auf dem Weg des Sehens wahrgenommen werden. Visuals beinhalten eine breite Palette von verschiedenen Formaten, einschließlich Bilder, Grafiken, Videos, Animationen und andere visuelle Medien. So unterschiedlich diese verschiedenen Formen sind, so unterschiedlich sind die Anwendungen, Anforderungen oder auch Intensionen dahinter.

Mit diesen Elementen bzw. Inhalten können Informationen, Ideen oder auch Botschaften kommuniziert werden, ohne lange Texte, wenn auch Schrift Bestandteil sein kann. Sie helfen, die Aufmerksamkeit des Betrachters zu erregen, komplexe Sachverhalte verständlich zu machen und sind ein wichtiges Mittel, um emotionale Reaktionen hervorzurufen.

E-Mail-Marketing – Keine Grenzen bei der Vielfalt

Egal ob fantasievoll gestaltetet Kreaturen oder minimalistische Grafik, welche einen Sachverhalt auf amüsante Weise darstellt, Visuals sind dazu da, um zu unterhalten und zu inspirieren. Sie lassen uns aufhorchen, sie lenken uns ab, sie bewegen uns. Wenn sie uns wirklich begeistern, zögern wir zudem nicht, sie mit Freunden, der Familie oder auch Kollegen zu teilen.

Betrachtet man speziell E-Mail-Marketing und den Einsatz von Visuals ergeben sich ebenfalls viele mögliche Zielstellungen und damit Motive. Betrachten wir einige Beispiele, um dies zu verdeutlichen.

  1. Persönliche Ansprache: Personalisierung von E-Mails ist ein bedeutendes Thema und jedem E-Mail-Marketer bestens vertraut. Dies macht auch bei den Visuals nicht halt und so sollten stets passende Motive für die entsprechende Zielgruppe bzw. Empfänger gewählt werden. Beispielsweise kann ein Reisebüro auf die Interessen des Empfängers abgestimmte Grafiken oder Fotos verwenden. Ein Online-Buchhändler dagegen könnte in E-Mails Buchcover verwenden, welche auf den bisherigen Kauf- oder Suchverlauf des Kunden abgestimmt sind.
  2. Emotionale Reaktion: Psychologie ist der Freund jedes Marketers, dies haben wir bereits in vergangenen Blog-Artikeln ausgiebig beleuchtet. Emotionen bewegen Menschen und mit den richtigen Triggern können damit gewünschte Aktionen bzw. Reaktionen ausgelöst werden. Dies kann und muss natürlich ebenfalls in die Wahl der Visuals einfließen. Ein Tierschutzverein könnte beispielsweise Bilder von geretteten Tieren nutzen, um Mitgefühl zu wecken und die wünschenswerte Unterstützung einzufordern.
  3. Handlungsaufforderung (Call-to-Action): Durch prägnante Grafiken können Handlungsaufforderungen dargestellt, oder auch betont werden. So bekommt der Wunsch nach einer speziellen Handlung wesentlich mehr Gewicht, als dies mit einer bloßen Textzeile zu bewerkstelligen wäre, selbst wenn diese farbig dargestellt wird. Denken wir hier an einen Call-to-Action-Button in einer auffälligen Farbgestaltung in einem Online-Shop der förmlich dazu einlädt, geklickt zu werden. Ähnliches gilt natürlich für einen CTA, um einen Newsletter zu einem besonderen Event zu abonnieren. Nicht nur der eigentliche Button spielt hier eine Rolle, sondern auch einladende Fotos von vergangen Veranstaltungen, welche dem Leser den Mund wässrig machen, sodass er die Teilnahme kaum erwarten kann und sich noch heute anmeldet.
  4. Markenidentität: Visuals können Botschaften vermitteln, die Markenidentität eines Unternehmens zu vermitteln kann eine dieser Botschaften sein. Die niedergeschriebenen Prinzipien zur Firmenidentität sind eine wichtige Basis doch ein entscheidender Teil der Corporate Identity ist das Corporate Design – die visuelle Identität eines Unternehmens. Dies betrifft nicht nur die Gestaltung des Unternehmenslogos, sondern alle Kommunikationsformen, wie Homepage, Flyer, Visitenkarten oder eben auch das E-Mail-Marketing. Gewählte Farben und Designelemente werden dabei einheitlich verwendet und bilden eine stimmige Einheit. Setzt ein High-Tech-Unternehmen futuristische Visuals ein, kann dies seine Innovationskraft darstellen und die unternehmerische Ausrichtung betonen.
  5. Informationsvermittlung: Man stelle sich folgendes Szenarium vor, die komplexe Analyse von Wirtschaftsdaten soll einem Publikum via E-Mail vermittelt werden. In reiner Textform ein quasi unmögliches Unterfangen, da unverständlich, langweilig und damit für den Leser sehr schwer bekömmlich. Infografiken können dagegen die Monotonie auflockern und wichtige Daten verständlich wiedergeben. Werden zudem Fotografien zu den angesprochenen Themen ergänzt, ergibt sich ein völlig anderer Eindruck und die Akzeptanz beim E-Mail-Empfänger steigt.

Quellen für Visuals

Der Verwendung von Visuals kommt also eine wichtige Bedeutung zu, doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die individuellste Lösung ist mit Sicherheit der Erstellung inhouse durch eine eigenen Grafikabteilung, wenn auch die kostspieligste Variante.

Der Einkauf von Grafikdienstleistungen stellt eine weitere Option dar, welche berücksichtigt werden kann. Plattformen wie Fiverr können dabei helfen, den richtigen Partner für Grafikprojekte zu finden.

Kostenfrei Visuals

Möchte oder muss man eine kostenfreie Lösung finden, kann man auf verschieden Internetseiten zurückgreifen, welche Grafiken und Fotos zum Download bereitstellen. Ein großes Angebot und vielen Rubriken sorgen für Vielfalt, auch wenn man nicht immer jeder individuellen Anforderung vollständig gerecht werden kann.

Man kann sein Glück beispielsweise mit folgenden Anbietern versuchen:

  • Freepik
  • Vecteezy
  • Unsplash
  • Pexels
  • Isorepublic
  • Skitterphoto

KI-Grafikgeneratoren

Eine weitere interessante und zukunftsträchtige Möglichkeit stellt die Verwendung von KI-Grafikegeneratoren dar, welche seit 2022 verfügbar sind und sich rasch in ihrer Leistungsfähigkeit weiterentwickeln. Mit diesen sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt und für nahezu jeden Anwendungsfall lässt sich damit eine entprechende Grafik bzw. Visual erstellen.

Unkomplizierte Anwendung kombiniert mit geringen Kosten machen diese zu einer interessanten Alternative, welche wir bereits in einem unserer Blog-Artikel “KI-Grafikgeneratoren für E-Mail-Marketing” ausführlich vorgestellt haben. Ein Blick in diesen Artikel lohnt sich mit Sicherheit.

Die perfekten Visuals für erfolgreiches E-Mail-Marketing

Die Verwendung geeigneter visueller Elemente im E-Mail-Marketing ist von entscheidender Bedeutung, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und das Engagement zu steigern. Wir leben in sehr schnelllebigen Zeiten und speziell in einer digitalen Umgebung sind Leser sehr schwer zu fesseln. Oft wird dazu auch der Vergleich mit der Aufmerksamkeitspanne eines Goldfisches herangezogen, welche laut einer Studie von Microsoft 9 Sekunden beträgt.

Man ist zu dem Schluss gekommen, dass die Fähigkeit sich auf etwas zu konzentrieren beim Menschen im digitalen Zeitalter weiter sinkt. So von noch 13 Sekunden im Jahr 2000, auf nur noch 8 Sekunden im Jahr 2013. Nach einem weiteren Jahrzehnt dürft der Wert auf einem noch niedrigeren Niveau liegen – weit unter unserem Freund, dem Goldfisch.

Schauen wir also, wie die idealen Visuals aussehen sollten, um das Maximum aus dem Rest an Aufmerksamkeit herauszuholen.

  1. Relevante Bilder: Stellen Sie sicher, dass jedes Bild, welches Sie auswählen, in direktem Zusammenhang mit dem Inhalt Ihrer E-Mail steht. Das Bild sollte die Botschaft ergänzen und verstärken und nicht von ihr ablenken.
  2. Bild- bzw. Dateigröße optimieren: Zu große Bilder können die Ladezeiten von E-Mails verlangsamen, was sich negativ auf die Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz auswirkt. Die Optimierung aller Bilder für die Verwendung im Internet ist absolut zu empfehlen, wobei auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bildqualität und Dateigröße geachtet werden sollte, um ein schnelles Laden zu gewährleisten. Die Dateien können mit Grafiksoftware entsprechend optimiert werden, weiterhin sollte man auf die Verwendung des richtigen Dateiformats achten um die Dateigröße zu reduzieren.
    • JPEG ist für Fotos und komplexe Bilddateien mit vielen Farben ideal
    • GIF/PNG ist ideal bei Grafiken mit wenig Farben, einfachen Farbflächen und Transparenz
  3. Authentische Bilder: Verwenden Sie, wann immer möglich, echte Fotos anstelle von Archivbildern, um die Authentizität zu erhöhen. Echte Bilder von Ihrem Team, Ihren Produkten oder Kunden können eine persönlichere Verbindung zu Ihrem Publikum herstellen und schaffen Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
  4. Alternative Text für alle Grafiken: Für jede Grafik, welche Verwendung findet sollte ein alternativer Text hinterlegt werden. Damit wird sichergestellt, dass der Empfänger den Kontext auch dann versteht, wenn das Bild nicht angezeigt wird. Verwenden Sie beispielsweise für jedes Produktbild einen eigenen “Alt-Text”, welcher das Produkt beschreibt, nicht nur seinen Namen.
  5. Markenkonsistenz / visuelles Branding: Wie bereits erwähnt, sollte der Stil und die Farbwahl die Marke widerspiegeln. Bei der Auswahl eines jeden Bildes, einer jeden Grafik sollte man daher prüfen und genau abwägen, inwieweit die Dateien tatsächlich dem visuellen Brandig des Unternehmens entspricht.
  6. Bildplatzierung: Die Platzierung der Bilder in Ihrer E-Mail sollte strategisch erfolgen, um den Blick des Lesers entsprechend zu lenken und die wichtigsten Botschaften hervorzuheben.
  7. Balance von Text und Bild: Die richtige Mischung aus Text und Bild ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Botschaft klar und die E-Mail ansprechend ist. Das Verhältnis aus Text und Bildmaterial sollte ausgewogen sein, Disbalancen führen zu Unbehagen beim Leser und der Gesamteindruck leidet. Eine E-Mail mit zu vielen Bildern kann schnell unprofessionell wirken, mit zu wenig Grafiken riskiert man dagegen Langeweile.
  8. Tests vermeiden Überraschungen: Die Verwendung von Bildmaterial stellt immer einen Risikofaktor bezüglich der korrekten Anzeige auf allen Empfangsgeräten dar, dies sollte man stets berücksichtigen. Heutzutage wir ein großer Anteil aller E-Mails auf mobilen Geräten geöffnet und gelesen. Dies muss bereits in die Erstellung der E-Mail einfließen und definitiv getestet werden. Weiterhin reagieren verschiedene E-Mail-Clients sehr unterschiedlich, selbst wenn der gleiche Input vorliegt. Dies kann zum Beispiel Grafiken oder auch die Darstellung der E-Mail im Dark-Mode betreffen.

Die Wissenschaft hinter einem Lächeln

Lächeln und Lachen hat für uns bzw. das menschliche Gehirn eine besonders hohe Bedeutung.

Paul Ekman, US-amerikanischer Psychologe spezialisiert auf nonverbale Kommunikation, hat dieses Thema ausgiebig studiert und kommt zu dem Ergebnis, dass nicht weniger als 18 verschiedene Formen des Lächelns existieren, wobei bis zu 15 verschiedene Gesichtsmuskeln involviert sein können.

“Happy Face Advantage”

Gegenüber anderen emotionalen Gesichtsausdrücken, beispielsweise negativen Gesichtszügen, hat das Lächeln einen enormen Vorteil, denn das menschliche Gehirn bevorzugt glückliche Gesichter, da diese eine positive Beziehung zum Gegenüber erwarten lassen. Damit werden diese einfacher und schneller erkannt, als der negative Konterpart. Dieser Effekt ist auch als “Happy Face Advantage” bekannt und in zahlreichen Studien behandelt und belegt.

Nicht nur Lächeln ist ansteckend

Alles was im “realen Leben” gültig ist, beispielsweise bei einem zufälligen Treffen zweier Menschen in einem Park, kann ebenfalls mit Fotos und Bildern bewirkt werden. Die Betrachtung eines Fotos mit einer herzhaft lachenden Person wird demnach ebenfalls positive Emotionen auslösen.

Dieser unterbewusste Mechanismus läuft extrem schnell und automatisch ab. Die Amygdala, im Kerngebiet des Gehirns, verarbeitet all die notwendigen Informationen. Untersuchungen mit der Hilfe von fMRI-Scans haben gezeigt, dass im Betrachter von Fotografien die gleichen Emotionen ausgelöst werden, wie sie auf den dargestellten Gesichtern zu sehen sind, wenn auch mit geringerer Intensität.

Das System von “emotionaler Übertragung” betrifft zudem den gesamten Bereich der Gefühle, angefangen bei Traurigkeit, über Angst bis hin zur Freude. Diese ist eine bemerkenswerte Entdeckung, bedeutet sie doch, dass zwischen zwei Individuen völlig unbewusst und ohne Anstrengungen ein Feedback-Loop existiert, in welchem die Gehirne fortlaufend einen Strom von Daten senden und empfangen. Mit dieser Schleife werden Gefühle bzw. der innere Gefühlszustand synchronisiert, bzw. im Fall von Bildern, aufgenommen.

Emotionen für das E-Mail-Marketing

Im E-Mail-Marketing spielt Psychologie eine bedeutende Rolle, dies haben wir bereits in anderen Blog Artikeln ausführlich beleuchtet, und auch vom Effekt der “emotionalen Ansteckung” können Marketer natürlich profitieren.

Wie oben ausgeführt sind Emotionen auch über Bilder und Fotos übertragbar und dies lässt sich natürlich auch exzellent im Marketing nutzen, um den gewünschten Effekt bei der Zielgruppe zu bewirken.

In erster Linie sollen natürlich positive Empfindungen ausgelöst werden. Positive Emotionen, Wohlwollen und Zufriedenheit können so beispielsweise mit einem Produkt oder einer Marke verknüpft werden.

Ein weiteres Beispiel ist Ärger über einen Sachverhalt, um damit die entsprechende Lösung für das Problem anzubieten.

Auch Angst kann über Bilder ausgelöst werden, um Produkte anzubieten, welche Sicherheit versprechen. Ein Beispiel hierzu wäre die Vermarktung von Alarmanlagen, welche auf das Gefühlt der Angst aufbaut und ruhigen Schlaf verspricht.

FAZIT

Ob es eine Katze ist, welche einen Kommentar gibt, eine minimalistische Grafik, ein ansehnliches Diagramm, oder ein lächelndes Gesicht. All diese Elemente können den Unterschied zwischen Langeweile oder Engagement beim Leser ausmachen.

Geben Sie Ihren E-Mails neuen Schwung, vermitteln Sie Ihre Botschaft, stellen Sie wichtige Informationen leicht verständlich dar oder zaubern Sie Ihren Lesern einfach nur ein Lächeln ins Gesicht.

Eines ist sicher, die Möglichkeiten sind grenzenlos und es gibt nichts Schlimmeres als langweilige E-Mails. Visuals sind die tägliche Portion Freude, machen auch Sie es sich zur Aufgabe, diese zu verbreiten und genießen Sie die positiven Effekte für Ihre E-Mail-Kampagnen.