In unserer modernen Zeit ist Psychologie aufgrund ihrer unzähligen Verdienste zum Verständnis und zur Verbesserung verschiedener Aspekte des menschlichen Lebens von immenser Bedeutung und Wert. Bei näherem Hinsehen wird klar – Psychologie ist … überall. Wir leben sie, wir nutzen sie, wir als Menschen sind Psychologie. Sie wird für Gutes und Schlechtes eingesetzt, um zu verbessern, zu manipulieren oder auch nur, um eine bestimmte Situation zu verstehen.

Das menschliche Verhalten und die Entscheidungsfindung müssen auf einer tiefen psychologischen Ebene verstanden werden, um erfolgreiche Marketingbemühungen umzusetzen. Die Psychologie im Marketing geht über die Produkteigenschaften weit hinaus, sie befasst sich mit Emotionen, Motivationen und Wahrnehmungen, die das Handeln der Verbraucher bestimmen. Aus diesem Grund spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung von Strategien, die bei den Zielgruppen Anklang finden oder ein bestimmtes Verhalten auslösen.

Da E-Mail-Marketing ein direkter und persönlicher Kommunikationskanal ist, profitiert es immens von psychologischen Erkenntnissen. Indem sie die psychologischen Aspekte des Verbraucherverhaltens berücksichtigen, können E-Mail-Marketer Botschaften so gestalten, dass sie bestimmte Emotionen hervorrufen, gewünschte Handlungen auslösen und dauerhafte Beziehungen zu den Empfängern aufbauen.

Dieser Artikel gibt einen Einblick in die Anwendung der Psychologie im E-Mail-Marketing und beleuchtet Techniken, die Vermarkter einsetzen können, um die Wirkung der Maßnahmen zu verbessern, bis hin zu besseren Klickraten.

Menschliche Emotionen im E-Mail-Marketing

Menschliche Emotionen sind komplexe, vielschichtige psychologische, aber auch physiologische Reaktionen auf äußere oder innere Reize. Sie umfassen eine breite Palette von Gefühlen, und richtig ausgelöst, helfen sie den Marketingfachleuten, ihre Ziele zu erreichen. Für die einen ist es Psychologie, für die anderen Trickserei.

Emotionen, die uns in die Hände spielen

Beginnen wir dem, womit wir es zu tun haben – mit den Emotionen selbst.

  1. Neugierde, das Interesse an neuen, unbekannten Dingen
  2. Vertrauen, der Glaube an jemanden, etwas oder an bestimmte Tatsachen
  3. Hoffnung, der Glaube, dass die Zukunft eine Veränderung zum Besseren bringen wird
  4. Freude, das Gefühl der Unbeschwertheit, der guten Laune
  5. Vorfreude, ein positiver Ausblick auf kommende Ereignisse
  6. Furcht, Unsicherheit, Erwartung eines negativen Ergebnisses oder Erlebnisses
  7. Schuld, Verantwortung für ein negatives Ereignis
  8. Ärger, ungebremste Frustration, ausgelöst durch ein negatives Ereignis

Wie man Emotionen im E-Mail-Marketing nutzt

Alle diese oben genannten Emotionen haben ihren Platz in unserem täglichen Leben, aber auch beim Verfassen von E-Mail-Texten kann jede Emotion in der einen oder anderen Form genutzt werden.

Basierend auf den Emotionen und den entsprechenden psychologischen Auslösern kann der E-Mail-Inhalt strategisch angepasst werden, um die unterbewussten Absichten des Empfängers zu erreichen.

Wählen Sie aus der folgenden Liste den Auslöser Ihrer Wahl, um das Leserverhalten mit Ihren E-Mails zu beeinflussen.

  1. Neugier: Wenn die Neugier erst einmal geweckt ist, ist es für den Leser schwierig, die gewünschten Informationen nicht zu wollen. Die Schaffung von Spannung wird die Leser dazu bringen, mehr von ihren Inhalten zu erwarten und interessiert zu bleiben. Ein typisches Beispiel ist eine Betreffzeile, die das Interesse der Leser weckt und sie dazu bringt, die E-Mail zu öffnen und den Inhalt zu erkunden.
  2. Vertrauen: Vertrauen in Ihre Aussagen oder Ihr Fachwissen ist nicht leicht zu gewinnen, wenn der Leser keine Erfahrungen aus erster Hand hat. Aber es gibt Möglichkeiten, die Vertrauenswürdigkeit zu vermitteln. Testimonials, Rezensionen oder auch Garantien können Bedenken ausräumen und die nötige Glaubwürdigkeit aufbauen.
  3. Hoffnung: Hoffnung ist ein erstaunlicher Motivator. Einen positiven Ausblick zu geben oder eine Lösung für ein schmerzhaftes Problem anzubieten, kann sehr wirkungsvoll sein, aber auch die Vermittlung von Beruhigung und Inspiration kann Hoffnung schaffen. Dieses positive Gefühl wird Ihren Lesern helfen, sich mit Ihren Inhalten und Ihrer Marke zu beschäftigen.
  4. Freude: Freude ist immer eine gute Idee. Sie ist wie eine Droge – jeder ist auf der Suche nach ihr. Nutzen Sie dies zu Ihrem Vorteil. Wenn Freude im Spiel ist, wird alles leichter und angenehmer. Drücken Sie in Ihren E-Mails Optimismus aus, verwenden Sie Humor oder auch lustige Grafiken oder Emojis, um dies zu erreichen. Halten Sie sich damit nicht zurück und machen Sie das Lesen Ihrer E-Mails zu einem freudigen Erlebnis.
  5. Vorfreude: Die Ankündigung bevorstehender Ereignisse oder zukünftiger Produkte auf spektakuläre Art und Weise schafft einen positiven Ausblick und damit Spannung und Vorfreude. Dies wird Ihr Publikum an ihre Inhalte fesseln.
  6. Furcht: Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der in der heutigen Zeit oft keinen Sinn mehr ergibt, aber in E-Mails können wir diesen Mechanismus nutzen, indem wir eine Atmosphäre der Dringlichkeit oder Besorgnis schaffen, um diese Emotion auszulösen. Das Hervorheben negativer Konsequenzen könnte der Weg sein, dies zu erreichen.
  7. Schuld: Niemand möchte für eine verpasste Gelegenheit verantwortlich sein, für ein Ereignis, welches die persönliche Zukunft oder die Zukunft des Unternehmens zum Besseren hätte verändern können. Ähnlich wie bei „Angst“ kann die Erwähnung negativer Konsequenzen die gewünschten Handlungen beim Leser auslösen.
  8. Wut: Frustration oder sogar Wut wird durch Leidensdruck verursacht. Nutzen Sie diese Emotionen und negativen Erfahrungen und bieten Sie Ihre spezifische Lösung als Abhilfe oder Katalysator für Veränderungen an.

Welche psychologiegestützten Taktiken gibt es im E-Mail-Marketing?

Psychologisch gestützte Strategien spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung effektiver E-Mail-Marketingkampagnen, indem sie menschliche Verhaltensweisen und Emotionen nutzen, um deren Engagement zu steigern.

Hier sind die wichtigsten Strategien, die sich auf psychologische Prinzipien stützen und die bereits erwähnten Emotionen nutzen:

  1. Dringlichkeit und Knappheit: Begrenzte Verfügbarkeit, ein kurzer Zeitrahmen oder ein Countdown ermutigen zu schnellem Handeln. Dazu gehört auch die berüchtigte „FOMO“ (Fear of missing out) – die Angst, etwas zu verpassen.
  2. Reziprozität: Ermutigung zu reziprokem Verhalten, indem im Voraus ein Mehrwert geboten wird, sei es durch exklusive und hochwertige Inhalte, Rabatte oder personalisierte Empfehlungen. Dadurch entsteht bei den Empfängern ein Gefühl der Verpflichtung, und sie werden sich im Gegenzug positiver auf Ihre E-Mails einstellen oder auch die gewünschten Aktionen durchführen.
  3. Personalisierung: Die Anpassung von Inhalten an individuelle Vorlieben oder Verhaltensweisen erhöht die Bindung des Lesers an die E-Mail und auch an den Absender. Diese positiven Emotionen machen unsere E-Mail-Texte mit Sicherheit wirkungsvoller.
  4. Verständnis der Farbpsychologie: Farben sind Trigger, denn auch sie können bestimmte Emotionen und Reaktionen hervorrufen. Die Wahl sollte sich nach der Zielgruppe, der Marke, den Produkten, oder auch der spezifischen Botschaft richten, welche vermittelt werden soll. Hier einige Beispiele zur Veranschaulichung des Konzepts:
    • Rot: Rot symbolisiert Aufregung, Energie, Kraft, Furchtlosigkeit und Leidenschaft. Richtig eingesetzt kann es Aufmerksamkeit erregen und ein Gefühl der Dringlichkeit vermitteln.
    • Orange: Orange wird oft mit Enthusiasmus, Wärme und Kreativität assoziiert. Es kann in E-Mails einen warmen, freundlichen und einladenden Ton vermitteln.
    • Schwarz: Schwarz steht für Eleganz und Autorität. Es kann Ihren E-Mail-Designs einen raffinierten und edlen Touch verleihen.
    • Lila: Lila wird mit Luxus und Weisheit in Verbindung gebracht und vermittelt ein Gefühl von Raffinesse und Kreativität.
    • Blau: Blau ist bekannt für Ruhe und Vertrauen. Es wird häufig wegen seiner beruhigenden Wirkung verwendet und wird mit Zuverlässigkeit und Professionalität in Verbindung gebracht.

Fazit

Im Bereich des E-Mail-Marketings spielen Emotionen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, das Publikum zu fesseln und das Engagement zu steigern. Das Verständnis der Psychologie von Emotionen ist entscheidend für die Gestaltung wirkungsvoller Betreffzeilen und E-Mail-Inhalte, welche bei den Empfängern auf positive Resonanz stoßen.

Der richtige Einsatz emotionaler Auslöser führt zweifellos zu höheren Klickraten und baut eine stärkere Bindung zu den Lesern auf.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es beim E-Mail-Marketing nicht nur darum geht, schlichte, kaltherzige Botschaften zu übermitteln, sondern Emotionen zu wecken, welche die Zielgruppe ansprechen. Emotionen sind der Schlüssel, um das volle Potenzial des E-Mail-Marketings auszuschöpfen und sicherzustellen, dass die Nachrichten nicht nur gelesen, sondern sogar gefühlt werden.