Der Beginn einer neuen Ära

E-Mail-Marketing lebt von Personalisierung – individuelle Emails, perfekt auf Zielgruppe oder Segement zugeschnitten, entfallten ihre Wirkung und führen zu den besten Ergebnissen. Diese Erfahrungen werden die allermeisten Marketer gemacht haben.

Auf Kunden- bzw. Leserseite bestehen die unterschiedlichsten Vorstellungen, Anforderungen, Wünsche und Bedürfnisse unn um erfolgreich zu sein, sollten und müssen nicht nur die sachlichen Inhalte diesen Bedürfnissen entsprechen, auch die Form der E-Mail trägt maßgeblich zu einer guten Akzeptanz bei.

Das Layout, die Farbwahl und grafische Elemente spielen eine erhebliche Rolle und sind wichtige psychologische Trigger, welche Emotionen hervorrufen – bestenfalls natürlich wohlwollende.

Eine herzlose E-Mail welche in gleicher Form und Aufmachung an tausende von Empfänger gesendet wird, kann keinesfalls den gleichen Effekt erzielen, und zudem ist dies ein bedeutender Unterschied zwischen professionellem E-Mail Marketing und generischen Spam-Mails.

Im Bereich Grafikdesign hat nicht weniger als ein NEUES ZEITALTER begonnen! Auch wenn KI (Künstliche Intelligenz) noch in den Kinderschuhen steckt, ist die Tragweite enorm. Dieser Entwicklung wird sich letztendlich niemand entziehen können. Lesen Sie also besser noch heute diesen Artikel und werden Sie Teil dieser neuen Era!

Spielerei oder dienliche Innovation?

Innovationen, egal in welchem Lebensbereich, werden meist sehr langsam und angenommen. Dies kann verschiedenste Ursachen haben. Oft spielen wirtschaftlichen oder kulturelle Barrieren eine Rolle, ebenso wie soziale Einflüsse, doch meist verlangsamen mangelnde Kenntnisse oder auch die Komplexität eine rasche Verbreitung. Was könnte also im vorliegenden Fall eine schnelle Verbreitung verhindern?

Mangelnde Kenntnis als Einstiegsbarriere!?

Im Fall von KI-Grafik-Generatoren ist der wohl entscheidende Faktor die mangelde Kenntnis über die Existenz oder aber auch über die atemberaubende Geschwindigkeit mit welcher neue, leistungsfähigere Versionen auf den Markt kommen. Was buchstäblich gestern noch als Spielerei belächelt wurde, kann bereits heute, Anfang 2024, überzeugen und genau diese Entwicklung täuscht zweifelsfrei viele Menschen.

“Midjourney” ist ein Vertreter dieser “neuen” Software-Applikationen und wurde im Februar 2022 erstmals vorgestellt. In den folgenden 20 Monate wurden überwältigende Fortschritte erzielt, bis hin zur momentan aktuellen Version 6.

Ähnliche Fortschritte konnten ebenfalls andere Anbieter, wie beispielsweise Open AI, verzeichnen. Deren KI-Modell “Dall-E” wurde im Januar 2021 erstmals vorgestellt und seit 10. August 2023 ist das bislang leistungsstärkste Release “Dall-E 3” verfügbar, welches ebenfalls sehr interessante Ergebnisse liefert.

Zu komplex für einen Einstieg?

Die Anwendung beziehungsweise die Nutzung kann kaum eine Barriere darstellen, da die Benutzeroberflächen und der Prozess der eigentlichen Bilderstellung meist recht einfach gehalten sind.

Selbst Midjourney, eine der “komplizierteren” Anwendungen, ist nach kurzer Eingewöhnungsphase recht verständlich, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Die Besonderheit hier ist der Einsatz eines Discord Servers, welcher für den Zugang genutzt wird und Vorteile, wie die Community-Orientierung und einfache Kommunikation zwischen Entwicklern und Benutzern, bietet. Ein weiteres Plus ist damit auch die unkomplizierte Verfügbarkeit auf verschiedenen Plattformen, egal ob Webbrowser, mobile Apps oder Desktop-Anwendungen.

Die größte Hürde, welche sich einem Nutzer in den Weg stellt, ist die Erstellung der “Prompts”, dies ist die Beschreibung der zu erstellenden Grafik.

Prompts erstellen – Keine Magie ohne Zauberspruch!

Das Schreiben von “Prompts” für KI-Grafikgeneratoren kann aufgrund verschiedener Faktoren eine Herausforderung darstellen, denn der Detaillierungsgrad und die Struktur sind entscheidend, um die gewünschten visuellen Inhalte und Effekte zu erzielen.

Einige KI-Modelle arbeiten zusätzlich zum eingegebenen Text mit Parametern, welche gezielt Einfluss auf das letztendliche Ergebnis zulassen. Beispiel hierzu sind das Seitenformat der zu erstellenden Grafik, der Detaillierungsgrad oder auch die Abweichung von einer realistischen Darstellung. Bei Midjourney existieren dazu gleich zwei interessante Parameter. “CHAOS” und “WEIRD”, mit welchen ungewöhnliche bzw. unrealistische Darstellungen gezielt provoziert oder auch vermieden werden können.

Noch tun sich die KI-Modelle manchmal schwer, die eingegebenen Texte zielsicher umzusetzen. Beleuchten wir dazu einige der Hürden, die bei der Erstellung effektiver Prompts für KI-Grafikgeneratoren zu überwinden sind:

• Verstehen des Kontextes: KI-Grafikgeneratoren benötigen unter Umständen einen bestimmten Kontext, um relevante und aussagekräftige Bilder zu erzeugen. Die Erstellung von Prompts, die den gewünschten Kontext vermitteln, kann schwierig sein, da sie von der KI interpretieren werden muss. Interpretation bieten stets Potential für Missverständnisse, egal ob zwischen Menschen, oder auch zwischen Mensch und KI.
• Komplexität der Prompts: Je nach Ausgereiftheit der KI müssen die Eingabeaufforderungen detaillierter bzw. komplexer sein, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Das richtige Gleichgewicht zwischen Schlichtheit und Komplexität zu finden, kann eine Herausforderung sein.
• Künstlerische Herausforderungen: Falls KI-Generatoren, die künstlerische Stile oder Techniken nachahmen sollen, müssen ebenfalls die Eingabeaufforderungen künstlerische Nuancen enthalten. Für Nicht-Künstler, welche mit den spezifischen Details eines bestimmten Stils nicht vertraut sind, kann dies schwierig oder gar unmöglich sein.
• Spracherkennungsfunktion: KI-Grafikgeneratoren, wie beispielsweise Dall-E 3, ermöglichen es den Benutzern, ihre Prompts mündlich zu erfassen. Dies ist natürlich fehleranfällig und daher im professionellen Einsatz bzw. im Bereich Marketing (noch) keine zuverlässige Lösung.
• Bilder als Prompts: Die meisten KI-Grafikgeneratoren lassen auch Bilder als Eingabe zu, um die Zusammensetzung des zu erstellenden Bildes zu beeinflussen. Dies ist definitiv eine hilfreiche Funktion, um Schwierigkeiten zu überwinden und das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Wirtschaftliche Barrieren – Ist KI erschwinglich?

Von wirtschaftlichen bzw. finanziellen Barrieren kann man nicht wirklich sprechen, zieht man in Betracht, dass kostengünstige oder sogar kostenfreie Angebote verfügbar sind.

Kostenfreien Zugang bieten beispielsweise “VISME” für erste Versuche, möchte man dann weiterhin die Leistungen nutzen, wird man zur Kasse gebeten, allerdings mit annehmbaren Beträgen und selbst Midjourney ist bereits ab 10$ monatlich zu nutzen. Dies ist der Basis-Plan und je nach Anforderungen können zusätzliche Leistungspakete geordert werden.

Zudem muss man sich glücklicherweise nicht für lange Zeiträume festlegen, eine Kündigung des Abonnements ist in der Regel monatlich möglich, für einige Tests oder zeitlich begrenzte Projekte also die ideale Lösung.

Vorteile von KI-Grafiken im E-Mail-Marketing

1. Effizienz und Produktivität: KI kann das Marketing unterstützen, indem sie wiederkehrende Aufgaben wie die Erstellung von Layoutvarianten oder die Anpassung von Elementen automatisiert. Dadurch haben Grafikdesigner mehr Zeit, sich auf übergeordnete kreative Konzepte zu konzentrieren und die Markenkonsistenz zu gewährleisten.
2. Kein Copyright auf KI-Grafiken: Möchte man Fotos und Grafiken für Marketingaktivitäten nutzen, stößt man früher oder später auf Probleme mit dem Copyright, viele sind nicht ohne Weiteres zu nutzen. Lösung ist meist der Kauf der Rechte, aber dies kann schnell recht kostspielig werden. Hier kommt der Vorteil der KI generierten Bilder auf den Plan, denn diese sind, einmal erstellt, persönliches Eigentum und können damit uneingeschränkt für die eigenen Zwecke und Veröffentlichungen genutzt werden.
3. Innovation im Design: KI kann kreative und einzigartige Designs entwerfen, die von Menschen kaum, oder nur unter sehr hohem Zeitaufwand, erstellt werden können. Diese gibt einem Unternehmen die Möglichkeit mit diesen außergewöhnlichen Grafiken aus der grauen Masse hervorzustechen, und dies zudem mit einem relativ geringen Einsatz von Ressourcen.
4. Personalisierung in großem Maßstab: KI ermöglicht die Erstellung hochgradig personalisierter Inhalte, die auf individuelle Präferenzen zugeschnitten sind, was zu ansprechenderen und effektiveren E-Mail-Kampagnen führt. Ein Tourismus-Unternehmen kann so beispielsweise auf einfache Art und Weise Designs für alle Kundengruppen mit deren bevorzugten Reisezielen entwerfen.
5. Zahllose bzw. alle Grafik-Stile: Verschiedene Stile von Grafiken können problemlos und schnell umgesetzt werden. Bereits die kurze Angabe vom gewünschten Stil im entsprechenden Prompt ist ausreichend, um letztendlich den gewünschten Effekt zu erzeugen.

Nachteile von KI-Grafiken im E-Mail Marketing

1. Fehlerhafte Rechtschreibung durch KI: Sollen bestimmte Texte in die Bilder oder Grafiken integriert werden, ist das Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr unbefriedigend, da mit aktuellem Entwicklungsstand gravierende Fehler bei der Rechtschreibung der Wörter auftreten. Die Textsymbole sind in der Grafik nur Linien und Formen mit endlosen Möglichkeiten bei der Positionierung und Kombination. Diese Vielfalt stellt die KI-Modelle vor eine meist unlösbare Herausforderung – noch! Beide der aktuellen Geschwindigkeit bei der Weiterentwicklung, kann man aber sicher in naher Zukunft mit einer Lösung rechnen. Bis die richtige Darstellung von Text vollständig durch die KI umgesetzt wird, kann man durch manuelle Nachbearbeitung die Dateien finalisieren. Bei wenig Text oder kurzen Wörtern kann man aber ein Glück haben und die KI findet die richtige Lösung.
2. Qualitätsaspekte: Manchmal entsprechen KI-generierte Grafiken nicht den hohen Standards oder den spezifischen Markenanforderungen, so dass manuelle Anpassungen erforderlich sind. Aber dies ist die Einschätzung der aktuellen Situation, Anfang 2024, und es ist davon auszugehen, dass bereits in den kommenden Monaten die Leistungsfähigkeit der KI-Modelle enorm zunimmt und damit ebenfalls die Qualität der erstellten Dateien.
3. Große Varianz: KI-Modelle sind wahrscheinlichkeitsbasiert und die Ergebnisse unterliegen verschiedenen Zufallsfaktoren. Die identische Reproduktion von bestimmten Designs ist damit nicht möglich, auch mit einer absolut identischen Befehlszeile (Prompt). Ein einmal erstelltes Design muss damit gesichert und bei Bedarf manuell geändert werden.
4. Kein Copyright auf KI-Grafiken: Ja, dieses Argument ist bereits unter den Vorteilen erschienen, doch muss man sich auch der Nachteile bewusst sein. Eigene KI-Designs kann man rechtlich nicht vor Diebstahl schützen, mit allen möglichen negativen Konsequenzen.
5. Abhängigkeit von Technologie: Es besteht das Risiko, dass Know-How im Unternehmen verloren geht, wenn Aufgaben vollständig von KI-Modellen übernommen werden. Ein Schritt zurück zur “manuellen” Arbeitsweise ist dann kaum, oder nur sehr schwer, möglich. Hierbei stellt sich natürlich ebenso die Frage, inwieweit man diesen Schritt “zurück” dann noch gehen möchte, erleichtert Sie doch erheblich den Arbeitsalltag.
6. Ethische und Authentizitätsfragen: Es gibt Bedenken hinsichtlich der Authentizität von KI-generierten Inhalten und ethische Überlegungen zu deren Verwendung. Dies beinhaltet die Möglichkeit scheinbar realistische Bilder von Menschen, Orten oder Objekten zu erzeugen, welche jedoch nicht real sind und damit zu Täuschungen führen können. Ebenso ist KI in der Lage Gesichter zu generieren, welche echten Personen entsprechen und damit werden deren Privatsphäre und Identitäten gefährdet, was wiederum erhebliche rechtliche und ethische Fragen aufwirft. Dies betrifft aber natürlich die Nutzung von KI im Allgemeinen und nicht ausschließlich E-Mail-Marketing. Eines ist jedoch sicher, KI sollte stets ethisch und verantwortungsbewusst eingsetzt werden.

Was KI für Ihr E-Mail-Marketing tun kann

Alle Theorie ist grau, selbst bei KI generierten Grafiken. Betrachten wir also, was KI (künstliche Intelligenz) nun tatsächlich für uns tun kann.

Wie bereits eingangs erwähnt ist das grundlegende Ziel, unsere E-Mails ansprechender zu gestalten und dafür auch alle grafisch zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen. Die Verbesserung der visuellen Attraktivität von E-Mail-Marketingkampagnen mit genau passenden bzw. personalisierten Inhalten, welche die Empfänger nicht nur ansprechen, sondern verblüffen. KI bietet mit Sicherheit diese Chance, egal ob in einer Cold-E-Mail um neue Kunden zu gewinnen, in einem wöchentlichen Newsletter, oder auch im DEM (Direct Email Marketing) bei der Vorstellung der neuesten Produktinnovationen.

Betrachten wir einige Beispiele, welche vollständig durch die KI-Modelle Dall-E 3 und Midjourney 6 erstellt wurden:

Grafiken für einen Kaffee-Hersteller:

Grafiken für einen Hersteller von Orangensaft:

Grafiken für Tourismusunternehmen:

Neue Chancen für das E-Mail-Marketing

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI-Grafikgeneratoren E-Mail-Vermarkter in die Lage versetzen, visuell ansprechende, personalisierte und dynamische Inhalte zu erstellen, was bei erfolgreicher Umsetzung letztendlich zu einer Steigerung des Engagements und der Konversionsraten führt.

Im Detail ergeben sich folgende Punkte:

1. Visuelle Inhaltserstellung:
   • Es können effizient Sachverhalte illustriert werden, womit E-Mails ansprechender und einprägsamer werden. Die gesteigerte Aufmerksamkeit beim E-Mail-Empfänger kann zu einer höheren Engagement-Rate führen kann.
2. Personalisierte visuelle Inhalte:
   • Auf Grundlage von Benutzerpräferenzen können individuelle und personalisiert Grafiken für verschieden Zielgruppen und deren Vorlieben erstellt werden. Für ein Reiseunternehmen könnte dies bedeuten, dass problemlos verschieden Reiseziele grafisch dargestellt werden können.
3. Ansprechende Produktpräsentation:
   • Produkte können auf visuell ansprechende Weise in E-Mails präsentiert werden. Damit kann die Akzeptanz bei potentiellen Kunden steigen.
4. Bannerdesign:
   • KI-Tools können auffällige und außergewöhnliche Banner für Werbe-E-Mails oder auch E-Commerce-Plattformen entwerfen, dies zudem mit geringem Zeitaufwand
5. Kreative E-Mail-Kampagnen:
   • KI-generiertes Bildmaterial kann zur Erstellung einzigartiger und kreativer E-Mail-Kampagnen verwendet werden. Stechen Sie durch künstlerische Grafikinhalte aus der Masse der E-Mails hervor!
6. Erstellung verschiedener Formate:
   • Es können schnell und problemlos Grafiken für verschiedene Geräte erzeugt werden, egal ob Desktop, Tablets oder auch Smartphones.
7. Grenzenlose Möglichkeiten:
   • Limits existieren praktisch nicht, Grenzen sind nur durch die Vorstellungskraft gesetzt

Zukunftsaussichten

Die Zukunftsaussichten stehen mehr als positiv, es wird prognostiziert, dass die Nachfrage und damit der Markt stetig und zudem außergewöhnlich schnell wachsen wird.

Doch nicht nur der Markt wird wachsen, besonders auch aus technologischer Sicht wird es erhebliche Fortschritte geben, welche den KI-Grafikgeneratoren nicht nur in der Kreativbranche eine entscheidende Rolle einbringen werden.

Die erwarteten Innovationen im Überblick:

• Künftige KI-Grafikgeneratoren werden sehr wahrscheinlich höherer Auflösung und genauere Darstellungen generieren
• Oberflächen und Materialien werden realistischer dargestellt werden
• KI-Modelle werden komplexere Prompts verstehen und umsetzen können
• Verkürzte Rechen- bzw. Wartezeiten
• KI-Modelle werden zukünftig wesentlich kreativer sein
• Effizientere Benutzeroberflächen werden nicht nur für professionelle Anwendungen zahlreiche Funktionen bieten
• Durch höhere Leistung und breitere Funktionalität ergeben sich neue Anwendungsbereiche Beispiele sind:
  • Videos
  • Virtuelle Realität
  • Spiele
  • Bildungssektor

Fazit

So wie künstliche Intelligenz mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit fast alle unsere Lebensbereiche maßgeblich beeinflussen oder gar drastisch verändert wird, werden KI-Grafikgeneratoren einen festen Platz in der Arbeitswelt von E-Mail-Marketern finden. Die Basis ist gelegt, wie auch die hier gezeigten Beispiele beweisen. Das enorme Innovationstempo mag überraschen und eines ist sicher – keinesfalls sollten man diesen Bullet-Train verpassen!