Über Wasser laufen, Meere teilen, aber auch andere Naturgesetze überwinden, dies ist nur eine kleine Auswahl aus dem Repertoire von Heiligen. Sie schützen uns ebenso vor schweren Katastrophen oder kleineren Unfällen, die Liste der positiven Eigenschaften ist praktisch endlos.

Heilige Personen sind besondere Individuen, welche einen festen Platz in unserer Geschichte, in unseren Kulturen und in den verschiedenen Religionen einnehmen. Sie werden verehrt, ihnen werden Plätze und Monumente gewidmet und sind für viele Menschen wichtiger Teil ihres Glaubens und des täglichen Lebens.

Unternehmen und E-Mail-Marketer von heute arbeiten dagegen mit klaren Strategien und Fakten, um ihre Ziele zu erreichen. Sie profitieren aber ebenso von einem guten Ruf, welcher ihnen vorauseilt, ganz so, wie bei Heiligkeiten. Wir sprechen vom sogenannten “Halo-Effekt”, welcher auch im Marketing eine bedeutende Rolle spielt und Thema dieses Artikels sein soll.

Vom Nimbus zum Heiligenschein

In der Geschichte verschiedener Kulturen sind und waren heilige Personen ein fester Bestandteil aller Aspekte religiösen Lebens, so natürlich ebenfalls in der Kunst.

Um die Macht oder Göttlichkeit in der antiken Kunst darstellen zu können bedient man sich des sogenannten Nimbus, was im Lateinischen für “Wolke” steht.

Dieser Wolke, welche die entsprechende Person oder den Kopf in einer Darstellung umgibt, wurde als ein Zeichen der Erleuchtung, Macht und der Göttlichkeit gedeutet. In der christlichen Ikonographie verkleinerte sich der Umfang der Nimbus mit der Zeit, bis er nur noch als Kreisscheibe, als System von mehreren konzentrischen Kreisen oder als Ring dargestellt wurde, der sich hinter oder über dem Kopf der Person befindet. Damit wurde der sogenannte Heiligenschein (Halo) geboren.

Der Heiligenschein und seine Wahrnehmung

Die aktuelle Bedeutung eines Heiligenscheins ist kultureller und geistlicher Natur. Die ursprüngliche Darstellung von Gottheiten bzw. Heiligen in der Malerei hat uns als Menschen tief geprägt, womit sich eine bestimmte Erwartungshaltung und Wahrnehmung ergibt.

Generell betrachtet ist der Halo-Effekt ein psychologisches Phänomen, bei welchem die Eigenschaften einer Person, oder auch eines Objekts, positiver bewertet werden, als dies tatsächlich in Realität der Fall ist. Neutrale und negative Eigenschaften werden dabei zum größten Teil oder vollständig ausgeblendet.

Der Begriff “Halo”, oder auch Heiligenschein”, bezieht sich damit metaphorisch auf den Heiligenschein der Heiligen oder Geistlichen, denn auch diesen werden ausschließlich positive Züge zugeschrieben.

Der Halo-Effekt im Marketing

Mit dem Heiligenschein eilt der Ruf voraus, es muss sich also um einen Heiligen handeln.

Überträgt man dies in das professionelle Umfeld von Unternehmen, sollte sich also der gleiche Eindruck bei der ersten Einschätzung eines Unternehmens oder einer Marke ergeben. Auch hier ist es ideal einen positiven erster Eindruck zu hinterlassen, welcher die gewünschten Rückschlüsse auf die Unternehmensqualität zulassen bzw. diesen gezielt fördern. Eine positive Bewertung ist stets Ziel aller Bestrebungen.

Halo-Effekt für Markenbildung und Marketingstrategien

Einen positiven Eindruck zu vermitteln, ist für einen Marke und den damit verbundenen Marketingstrategien oberstes Gebot und natürlich selbstverständlich, dies liegt in der Natur der Sache, und damit kommt natürlich auch dem Halo-Effekt eine wichtige Rolle zu. Wichtig ist seine Rolle damit in der Markenbildung und bei der Entwicklung von Marketingstrategien, wobei einige Gründe zu nennen sind.

  1. Positive Assoziationen: Mit Hilfe des Halo-Effekts können einzelne positive Eigenschaften einer Marke auf das gesamte Markenimage übertragen werden. Sind Kunden mit einer einzelnen besonders positiven Eigenschaft der Marke vertraut, tendieren sie dazu, diese Positivität auf die gesamte Marke zu übertragen, der Gesamteindruck verbessert sich, der wahrgenommene Wert der Marke steigt.
  2. Vertrauensbildung: Durch den Halo-Effekt kann eine Marke Vertrauen aufbauen, indem sie durch ihre Maßnahmen positive Emotionen und Erlebnisse verbreitet. Kunden sind eher bereit, einer Marke zu vertrauen, die bereits positive Assoziationen hat.
  3. Wiedererkennung und Bindung: Positive Erfahrungen mit einer Marke aufgrund des Halo-Effekts führen zu einer starken Wiedererkennung und Bindung seitens der Kunden. Sie werden dazu neigen, der Marke treu zu bleiben und sie anderen weiterzuempfehlen.
  4. Wettbewerbsvorteil: Marken, die den Halo-Effekt geschickt nutzen, können einen Wettbewerbsvorteil erlangen und Konkurrenten hinter dich lassen.

Aufbau vom Halo-Effekt im E-Mail-Marketing

Die positiven Effekte auf Marken und Unternehmen sind zweifelsfrei sehr verlockend, doch wie ist es möglich diesen gewünschten Effekt auch mit der Hilfe vom E-Mail-Marketing aufzubauen? Betrachten wir einige Möglichkeiten

  1. Social Proof und Testimonials: Positive Rezensionen und positives Feedback von Kunden ist stets hilfreich, doch wenn diese zudem potentiellen Kunden präsentiert werden, kann dies die Wahrnehmung des Unternehmens bzw. der Marke wesentlich verbessern.
  2. Professionelle und hochwertige Präsentation: Jeder Kontaktpunkt des Unternehmens mit der Außenwelt sollte einen gehobenen Anspruch erfüllen. Dies betrifft die Kommunikation, wie beispielsweise Texte, Dokumente, alle Grafiken und sonstige Materialien und Inhalte.
  3. Professionelle Arbeitsweise: Ebenso wichtig wie die bereits erwähnten Dokumente, ist eine professionelle Arbeitsweise, speziell auch beim direkten Kontakt mit Kunden. Ideales Beispiel hierfür ist ein zeitnahes Feedback auf eingehende E-Mails oder Support-Anfragen.
  4. Verbessertes Kundenerlebnis: Jede Interaktion mit der Marke ist ein Puzzlestück von einem Gesamtbild. Innovative Wege einzuschlagen, um sich von der Konkurrenz abzuheben, kann den entscheidenden Unterschied ausmachen.
  5. Fokus auf Stärken: Durch die wiederholte Betonung und den Fokus auf die Stärken des Unternehmens wird eine positivere Wahrnehmung unterstützt.
  6. Fokus auf Kernaussagen und Kernprodukte: Kernprodukte hoher Qualität und Leistungsfähigkeit sollten stets als Zugpferd dienen, um eine starke Marke aufzubauen. Diese können dann in Folge dazu dienen, andere Produkte oder Produktgruppen am Markt zu platzieren.
  7. Emotionale Bindung zum Kunden: Es ist stets Aufgabe den Kunden bzw. Leser ebenso auf einer emotionalen Ebene anzusprechen bzw. abzuholen. Auch heutzutage zählen nicht immer nur harte Fakten, stattdessen haben Emotionen ebenso starken Einfluss auf die Kaufentscheidung.
  8. Einheitliche Markenbotschaft: Nur eine klare und eindeutige Markenbotschaft kann potentielle Kunden und Leser tatsächlich überzeugen. Widersprüchliche Aussagen führen zu Verwirrung und können einen gewonnen positiven Eindruck schnell zerstören.

Fazit

Wie so oft im Marketing, oder natürlich auch im E-Mail-Marketing, spielt die Psychologie eine bedeutende Rolle, denn es geht letztendlich darum, die Wahrnehmung von Menschen, Kunden, Verbrauchern zu beeinflussen und das eigenen Unternehmen, beziehungsweise die eignen Marke, in das ideale Licht zu rücken. Der Halo-Effekt ist dabei ein wichtiges und potentes Mittel in der heutigen Marketing-Welt, von dessen Effekten praktisch jedes Unternehmen profitieren wird – auch Ihres!